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- ZeitschriftenartikelWirtschaftsinformatik zwischen Wissenschaft und Unternehmertum(Wirtschaftsinformatik: Vol. 51, No. 1, 2009) Scheer, August-WilhelmAnwendungsorientierte Wissenschaften wie die Wirtschaftsinformatik zeigen immer dann weitreichende Wirkung, wenn eine Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte gelingt. Für diesen Transfer- und Innovationsprozess ist jedoch Unternehmertum unabdingbar. Beispiele wie die SAP AG oder die IDS Scheer AG zeigen, dass nur mit einer engen Verbindung aus wissenschaftlicher Forschung und kommerzieller Innovation ein nachhaltiger Erfolg im Bereich der Informationstechnologie erreicht werden kann.Gerade die deutsche Wirtschaft ist aufgrund ihrer Ausrichtung auf hochpreisige und hochinnovative Produkte auf die Wissenschaft als Impulsgeber angewiesen. Dabei kann in Deutschland auf eine bereits vorhandene und gut entwickelte Forschungsinfrastruktur zurückgegriffen werden. Es müssen allerdings die Aktivitäten der vielfältigen Forschungseinrichtungen koordiniert und die Forschung auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtet werden. Umgekehrt muss die Wirtschaft ihre Erwartungen an die Wissenschaft klar formulieren und aktiv die Nähe zur wissenschaftlichen Forschung suchen. Auch die Anforderungen an die Wissenschaft ändern sich damit. Unter dem Leitbild des Entrepreneurs sollte von einem zukünftigen Lehrstuhlinhaber das Profil eines vorausschauenden Forschungsmanagers gefordert werden, der seine Organisation für die Bedürfnisse der Zukunft ausrichtet sowie inhaltlich, personell und finanziell entwickelt.Um einen Wandel in dem Bereich der Forschung zu erreichen, ist es notwendig, die Verfahren zur Auswahl und Bewertung von Hochschullehrern radikal zu ändern. Ähnlich einem Selektionsprozess in der Wirtschaft zur Besetzung einer Managerposition sollten genaue Anforderungsprofile definiert, geeignete Kandidaten ggf. auch unter Zuhilfenahme von externen Personalberatern gesucht sowie klare und messbare Ziele für eine Bewertung festgelegt werden. Um die Wirtschaft näher an die wissenschaftliche Forschung heranzuführen, sollten zunehmend Führungskräfte von Unternehmen in Aufsichtsgremien von Forschungsorganisationen eingeladen werden. Zusätzlich müssen diese Vertreter aktiv mit Informationen aus der Forschung versorgt werden, um ihr Interesse zu wecken und Potentiale für eine engere Zusammenarbeit aufzuzeigen. All diese Vorschläge können jedoch nur der Anfang sein, um die Aufholjagd im Innovationswettstreit anzugehen.AbstractOne of the major success indicators for applied research sciences is the rate of transfer from research into practice. Only if concrete and economically successful products are derived from research results, such sciences can induce an impact. However, this process of innovation mandatorily needs entrepreneurship. Within the domain of business information systems, the two German enterprises SAP AG and IDS Scheer AG demonstrate that linking research and innovation is the key to lasting success in the information technology markets.German industry has significant disadvantages on the cost of human resources. Therefore it can be only successful with products that incorporate a high degree of innovation and that are consequently highly priced. But the invention of such products needs scientific research as a source of inspiration. Germany has a highly developed infrastructure of research facilities and organizations. However, they need to be better coordinated and aligned with business needs. Vice versa, enterprises need to actively approach the scientific community in order to clearly formulate their demand.Such a strategy needs changes on all sides. To achieve a change in the domain of science, it is necessary to change the profile of leading researchers, such as full professors. They should incorporate attributes of an entrepreneur and be profiled more as a research manager that tries to anticipate future needs and to develop its unit in terms of research subjects as well as personnel and financial resources. Consequently, the process of application, selection and review of leading researchers should be more oriented on processes that are common in enterprises. E. g. external head-hunters can be involved in the searching and assessing process in order to get the best qualified person for the research vacancy. Also enterprises need to change their attitude towards scientific research. In order to foster this process, executives could be invited to advisory and supervisory boards of research organisations. Furthermore, those executives must be proactively informed about the research activities and results in order to attract their interest and to show potentials for a transfer into products. There is still a long way in the hunt for innovation leadership and all these suggestions can only be a starting point.